Resilienz auf allen Ebenen

04.03.2021
1/2021

Ein starker Umgang mit Krisen und die Fähigkeit, sich zu erholen, sind lern- und trainierbar. Führungskräften kommt dabei eine besondere Rolle zu, denn die Resilienz der gesamten Organisation basiert auf derjenigen der Führung, des Teams und jedes einzelnen Mitarbeitenden.

Krisen müssen uns nicht «kalt erwischen» – wir können uns auf den Umgang mit Herausforderungen vorbereiten. Die Resilienz von Unternehmen kann auf verschiedenen Ebenen mit unterschiedlichen Massnahmen gestärkt werden. Dazu zählen die Organisation, die Führung, das Team und die Mitarbeitenden.

Auf der Ebene der Organisation sind Unternehmen gefordert, passende Rahmenbedingungen zu schaffen. Für Führungspersonen empfiehlt es sich, individuell und ressourcenorientiert zu führen sowie Resilienz vorzuleben. Resiliente Teams sind flexibel, konfliktfähig und tolerant in der Zusammenarbeit.

Was fördert Resilienz?

Resilienzfördernde Massnahmen sind wirksam, wenn sie alle oben erwähnten Ebenen einbeziehen und wenn die Interventionen gut aufeinander abgestimmt sind. Konkrete Ansätze dafür sind:

Individuelle Resilienz: Selbstwirksamkeit und Optimismus stärken, positive Grundhaltung leben, Achtsamkeit üben, Emotionsregulation trainieren, fokussiert planen.

Teamresilienz: Gegenseitige Unterstützung leben, offene Kommunikationskultur pflegen, Teamgeist und gemeinsames Anpacken fördern, Erkennen von externen Anforderungen sowie agiles Verhalten trainieren.

Resiliente Führung: Ziele, Visionen und Missionen spürbar machen, Sinnhaftigkeit aufzeigen, positive Grundhaltung vorleben, Kooperation wertschätzen, transformationale Führung demonstrieren.

Organisationale Resilienz: Transparente Strukturen und Prozesse installieren, offene Kommunikationskultur fördern, Anpassung an Umwelt trainieren, Krisen antizipieren, organisationale Lernfähigkeit institutionalisieren.

Welche Situationen Mitarbeitende wie stark herausfordern ist individuell. Auch die Frage, was jemand als unterstützend wahrnimmt und was welche Wirkungen zeigt, ist von Person zu Person unterschiedlich. Von Führungspersonen ist Fingerspitzengefühl gefragt: Lösungs- statt Problemfokus, priorisieren, gemeinsames Anpacken, Ressourcen aktivieren und individuelle Stärken nutzen.

Was die Mitarbeitenden in ihrem Entwicklungsprozess unterstützt, sind resiliente Führungskräfte, die mit beiden Füssen auf dem Boden stehen, die Dinge realistisch sehen, Beeinflussbares von Nichtbeeinflussbarem unterscheiden und dies auch so benennen. Dies sind Führungskräfte, die es verstehen, vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen, ihre Mitarbeitenden und deren Leistung anzuerkennen und wertzuschätzen, und die es ihren Mitarbeitenden ermöglichen, am Arbeitsplatz Selbstwirksamkeit zu erfahren.

Resiliente Führung stellt im Hinblick auf die Resilienz des gesamten Unternehmens einen wichtigen Dreh- und Angelpunkt dar und zeichnet sich dadurch aus, dass sie Resilienz fördert und sie auch selbst lebt. Eine Führungsperson, die selbst resilient unterwegs ist, ist Orientierungspunkt und Inspirationsquelle – das gibt den Mitarbeitenden Sicherheit, Mut und Vertrauen im Hinblick auf den eigenen Umgang mit Herausforderungen.

Sonja Kupferschmid und Karin Sidler
Geschäftsführerinnen Coachingzentrum Olten, dem Kompetenzzentrum für Coaching, betriebliches Mentoring, Supervision und Resilienztraining. Mit dem Thema Resilienz haben sie sich in den letzten Jahren als Führungskräfte und Unternehmerinnen sowie als Coaches und Resilienztrainerinnen vertieft auseinandergesetzt. Sonja Kupferschmid ist auch als
Coachingzentrum Olten