Miliztätigkeit ist unabdingbar

28.04.2020
1/2020

Geschätzte Leserinnen und Leser

Freiwillige Einsätze und Milizarbeit in Vereinen und Organisationen von Sport und Kultur, in Freizeitbereichen und Interessengruppen, in der Politik, aber auch bei der Pflege von Angehörigen sind das Fundament unserer Gesellschaft. Das Mass der geleisteten Stunden ist enorm.

Aber es wird schwieriger, Leute für ein Engagement  zu motivieren. Deshalb wird es je länger je anspruchsvoller, genügend Personen zur Pflege und Stabilisierung der Gesellschaft zu rekrutieren. Dies hat sicher mit den sich ändernden sozialen Strukturen zu tun. Mit der Entwicklung von der Grossfamilie hin zu Kleinfamilien. Aber nicht nur. Vermehrt wird in fast allen Bereichen eine Professionalisierung – sprich Bezahlung – gefordert. Dabei ist es  volkswirtschaftlich gar nicht möglich, alle geleisteten Stunden einer professionellen Tätigkeit entsprechend abzugelten.

Die Abgrenzung des Engagements von Staat und Freiwilligen wird immer schwieriger. Was ist Aufgabe des Staates? Was erwarten wir von unseren Verwandten, Kollegen, Mitbürgern und Nachbarn, egal ob Mann oder Frau? Wo beginnt die Verantwortung des Einzelnen, und was kann nur im Kollektiv – also gemeinsam – gemeistert werden?

In der heutigen Zeit verlangt insbesondere die Arbeitswelt hohe Flexibilität – auch geografisch – bei vollem Einsatz. Neben der Familie bleibt immer weniger Raum für Hobbys und für weitere Engagements. Man will und kann sich nicht für längere Zeit zu einem zusätzlichen Einsatz verpflichten. Ehrenämter erfordern aber genau diese Verbindlichkeit, um den Organisationen die notwendige Planungssicherheit zu geben.

Mit der Validierung der Milizarbeit in Politik und  Armee ermöglicht die SKO, die erworbenen Kompetenzen einzuordnen. So soll erkennbar werden, dass die Miliztätigkeit einen Mehrwert für alle Betroffenen  ergibt. Es ist ein Schritt, das System weiter zu entwickeln und den sozialen und ökonomischen Pfeiler  der Nachhaltigkeit zu festigen. Die SKO ist stolz, einen Beitrag dazu zu leisten.

Thomas Weibel
Verbandspräsident SKO